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Pressemitteilung

Wege zu einem ökologischeren und menschlicherem Wohnen

Jährlich wird in Deutschland die Fläche Düsseldorfs, also 60 ha, versiegelt und verbaut.
Die Folgen für die Umwelt und Mensch sind vielfältig.
So entstehen Regenwassermengen, die nicht versickern können, es erfolgt ein Rückgang an Fauna und Flora oder es wird weniger CO2 abgebaut.

Auf der anderen Seite stehen, vor allem im Osten, zahlreiche Wohnungen und auch Industrieanlagen leer.

„Das Problem kann nur national angegangen werden. Das Wachstum der Städte bedeutet Leerstand auf dem Land. Bisher werden Ausgleichflächen in Kommunen oder Kreisen geschaffen. Natürlich könnte man Ausgleichflächen auch durch den Abriss leerstehender Gebäude und anschließender Renaturierung schaffen“, schlägt Carsten Krehl von der ÖDP Niedersachsen vor. „Dies ist natürlich nur durch finanziellen Ausgleich für die Eigentümer machbar.“

Aber auch auf regionaler Ebene kann einiges für ein ökologischeres und menschliches Wohnen unternommen werden. Die Ratsfraktion ÖDP/Die Linke Bad Zwischenahn liefert praktische Ansätze für die Planung von Neubaugebieten, die durch folgende Fragen geleitet werden sollte:

1. Ist die Anlage von „Naturräumen“, also vernetzten Grünzonen für Wildtiere (inkl. Insekten), möglich?

2. Ist im neuen Wohngebiet eine dezentrale Energieversorgung umsetzbar?

3.  Sind „Gründächer“ (außer an Häusern mit Solardächern) umsetzbar?
Sie mildern die Folgen der fortschreitenden Flächenversiegelung.

4. Ist ein ökologisches Wassermanagement der Oberflächenentwässerung berücksichtigt?

5. Ist Straßengrün in Form von Obstbäumen berücksichtigt?
Immer weniger Hausgärten enthalten Obstpflanzen, da können Kommunen auf öffentlichem Grün entgegenwirken. Sie sind wichtige Lebensräume und Nahrungsquelle für Insekten und Tiere.

6. Sind Gemeinschaftsflächen für den Obst- und Gemüseanbau berücksichtigt?
Immer kleiner werdende Grundstücksflächen lassen den Eigenanbau von Obst und Gemüse kaum mehr zu. Gemeinschaftsgärten können diesen Verlust sozialverträglich abfangen und die Straßengemeinschaft fördern.

7. Besteht die Möglichkeit der Vorgabe der Verwendung ökologischer Baustoffe?

8. Ist die Möglichkeit der Anbindung an den ÖPNV hinreichend berücksichtigt bzw. mit dem Landkreis abgesprochen?

9. Besteht die Möglichkeit durchmischter Wohngebiete (EFH/MFH/RH)?
In einem begrünten Wohngebiet eine Durchmischung kaum auffällt. Im Gegenteil, das viele Straßen- und Flächengrün macht es hoch attraktiv. 

10. Ist eine Fläche für Gemeinschaftsaktivitäten (Mehrgenerationen-Spielplatz / Dorfplatz) vorgesehen?
Auch und gerade ein dörflicher Charakter benötigt möglichst zentral gelegene Treffpunkte für mehr Identifikation zum eigenen Wohngebiet.

11. Ist die Sozialer Wohnungsbau einbezogen, bzw. wurden dafür Flächen angeboten?

12. Besteht Interesse an z.B. Mehrgenerationen-Wohnanlagen oder Alleinerziehenden-Projekten?

„Dies sind schon einige Anhaltspunkte, die die Folgen für Natur und Umwelt mildern sollen“, sagt Martin Dress, Landesvorsitzender der ÖDP Niedersachsen.

Carsten Krehl ergänzt „Wir sollten auch über Vorgaben zur ökologischen Bepflanzungen von Gärten mit Hecken und Bäumen und einem Totalversiegelungsverbot bei öffentlichen Parkbuchten nachdenken. Rasengittersteine sind genauso zielführend und versiegeln nur einen Bruchteil der Flächen!“

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